.Unerwarteter Besuch.
Ohne zu zögern drückte er sich vom Boden ab, als die der Hund in seine Richtung wollten. Das aufkommende Knurren entwich seinen zusammen gebissenen Zähnen und das Fell stellte sich noch mehr auf. Knurrend und nun auch Zähne fletschend stand der Schwarze vor dem Hund, der erschrocken zurück gewichen war. Ein Jaulen war dem Hund entkommen, der nun ängstlich zitternd vor seiner Herrin stand, die mit weit aufgerissenen Augen zu dem Wolf starrte. Dieser jedoch würdigte sie keines Blickes, sondern knurrte weiter. Der schwarze Hund hatte inzwischen begriffen, das er Wolf nun einen Kampf forderte. Nunja damit lag der Hund etwas falsch, denn Tama wollte die beiden nur aus seinem Revier.
Dennoch fing jetzt auch der Hund an zu knurren und stellte sich in der gleichen Stellung wie auch Tama auf. Wahrscheinlich wollte er nur das Mädchen schützen. Eine sehr dumme Eigenschaft von Hunden, so empfand es der Wolf und verkniff sich ein lachen. Ein Hund tat immer das, was der Mensch von ihm forderte. Das genaue Gegenteil waren Wölfe. Wölfe waren furchtlos, ungehorsam und wild. Einen Wolf, so wie Tama es war, würde man niemals zähmen können. Egal was passieren würde. Tama war wild und würde immer wild bleiben,. Voller Hass darauf, das die beiden einfach so sein Revier betraten starrte er dem Hund in die Auge. Die Augen das Hunderüden waren weit geöffnet. Ängstlich, aber entschlossen seine Herrin zu schützen, die voller Angst an einem Baum stand und anfing zu weinen. Jede einzelne Träne nur für ihren Hund, der gleich seinen letzten Atemzug machen würde, so wie Tama es sich im Kopf bereits ausmalte. Aber so sollte es nicht kommen.
Eine Stimme unterbrach das Knurren des Wolfes, denn nur dieser Stimme gehorchte er. Etwas überrascht sah er sich um, wo ein Mann in einem langem weißem Band stand und mit einem wutentbrannten Blick den Wolf musterte. Sofort war Ruhe und der Schwarze fing an zu winseln. Der Mann erhob den Kopf zu dem Mädchen, das von seinem Ruf 'Ruhe' zusammen gezuckt war. Ruhig legte der Mann eine Hand auf den Kopf des Wolfes " Wen haben wir denn da ? " fragte er darauf und schaute zu Tama, der bereits seine Unschuldsmiene aufgesetzt hatte und noch einmal kurz die Lefzen hoch zog, um dem Hund zu zeigen, das er die Oberhand hatte. Der Hund richtete die Ohren auf und schaute zu dem Mann, der sich mit einer freundlichen Miene zu dem Hund hinunter beugte und diesem kurz über das Fell strich.
Bei dieser Geste seines Meisters, rutschte dem Wolf ein erneutes Knurren hinaus und er legte die Ohren an. Er konnte es nicht leiden, wenn sein Herr anderen seine Aufmerksamkeit schenkte, auch wenn das eigentlich so gut wie immer passierte. Aber bei diesem Hund bekam der Schwarze zuviel. Der Wolf wollte einfach nichts mit diesem Zahmen zu tun haben. " Wer ist das denn ? " fragte der Meister mit einem lächeln und schaute zu dem Mädchen, das einen Schritt auf sie zu gekommen war. " Finn. " raunte sie in einem halblautem Ton und kniete sich neben den Hund. " Und du ? " fragte er ältere Herr nach einer Zeit und schaute in die hellen Augen des Mädchens, die immer noch von Fucht vor dem Wolf geprägt waren. " Jessy .. " sagte sie nun schon deutlicher, woraufhin der Meister nur nickte und seine Stimme an seinen Wolf wannte " Geh vor. Wir kommen gleich nach. "
Mit einem verächtichem Brummen raffte sich der Schwarze auf und verschwand augenblicklich in dem dichtem Unterholz. Natoll. Der Hund würde das Haus seines Herren betreten. Unter Umständen blieb er auch noch. Das war das aller Letzte, was Tama jetzt noch brauchte, ein neuer Rivale. Wieso musste sich der Zauberer auch einmischen ? Einen Schauer durchfuhr es den Schwarzen, als er das kleine Haus betrat, das mitten auf einer Lichtung erbaut war und indem er und der Zauberer lebten. Vor Wut kickte der Wolf einen kleinen Stein über den Boden und ließ sich unter dem Tisch nieder. Den Kopf auf die Pfoten gebettet und die eisblauen Augen geschlossen, wartete er auf die Drei. Eine gewisse und beinah endlose Zeit wartete er. Manchmal schlug seine Rute gegen eines der Tischbeine und verursachte einen dumpfen Klang. Aber der Rüde achtete nicht darauf, sondern wartet auf das erwartete Aufreißen der Türe und das Hecheln seines neuen Rivalens.
Nach und nach wurde der Schwarze schläfrig und versank beinah in einer anderen Welt, als plötzlich die Klinke hinunter gedrückt wurde, die Türe aufschwang und die Schritte von zwei Menschen und einem Hund auf dem Holzboden erklangen. Mit einem verträumten Blick schaute er direkt geradeaus. Er sah die braun-weißen Pfoten und die Schuhe der beiden Menschen. Ein Seuftzen entfuhr ihm, dann schloss er die Augen wieder und lauschte, wie der Mann sich nieder setzte und das Mädchen es ihm gleich tat. Sie setzte sich auf die Bank und berührte mit den Füßen sein Fell. Der Schwarze wirbelte umher und knurrte. " Lass den Unsinn oder willst du, das ich dich hinaus bringe ? " fragte der Mann streng und schaute unter die Tischdecke, wo sein Wolf entschuldigent den Kopf schüttelte und zu dem anderen Rüden sah, dessen Fell bereits aufgestellt war.
Der Hund war etwas empfindlich, wie der Wolf fand, aber nungut, Tama nahm es ihm nicht übel. Aber egal wie 'nett' der Hund auch sein mochte, Tama würde niemals - niemals niemals - mit ihm eine Bndung eingehen. Wieder knurrte er und zog die Augen zu Schlitzen zusammen, als der schwarfe Angstgeruch des Hundes zu ihm hinüber getrieben wurde.
Wie hieß diese Promenadenmischung nochmal ? Fine ? Nein, das war ein Mädchenname, aber zutrauen würde er dem Mädchen, das diese ihrem Begleiter den Namen einer Hündin geben würde. Nein. Er hieß Finn oder so. Wie es auch sei. Er würde den Hund niemals mit diesem Namen ansprechen, immerhin wollte er einem Objekt keinen Namen geben und eine Bindung eingehen, die er unbewusst wahrnahm. Oh nein.
" Was machst du hier ? " fragte der Magier das Mädchen, das seid dem finsteren Knurren des Rüden einige meter weit von seinem Platz weg gerückt war.
" Ähm .. ich ich suche eine Blume für meinen Großvater, weil .. er .. ähm .. sehr krank ist. " stammelte das Mädchen. Für den Moment, den Tama sie gesegen hatte, hielt er sie für fünfzehn und äußerst unerfahren, womit er Recht behalten würde. Menschen, vorallem Junge waren um es freundich aus zu drücken, nicht gerade die Helsten. Aber es sollte dem Wolf recht sein, somit hatte er niemanden der ihn übertrumpfen konnte und das war gut.
" Was hat dein Opa denn ? " fragte der Zauberer und stand auf. In dem Moment schoß auch der Kopf des Wolfes hoch, senkte sich aber wieder, als er merkte, das sein Herr nur Tee machen wollte.
" Er hat starke Schmerzen, aber es ist nicht bedrohlich. Mein Großvater sagt, er braucht die Kraft des Waldes, die nur die Blume der Elemente ihm verleihen kann. "
" De Blume der Elemente ? " harkte der Zauberer nach und redetet weiter, ohne sie zu Wort kommen zu lassen. " Möchst du einen Tee ? " fragte er und ging schon zu einem Kessel, der im Raum tronte und auf einem Kamienfeuer brannte.
Das Mädchen musste genickt haben, denn kurz darauf brachte er eine Tasse zu ihr.
" Nun, die Blume der Elemente, die so genannte 'Lebensblume' befindet sich nur einmal auf der Erde. Ich selber habe sie gesucht, aber es dann aufgegeben. Die Blume findet niemand nur die 'Kinder der Elemente' " bei den letzen Worten wurde die Stimme des alten Mannes ehr ungläubig und verlor sich im Nichts.
" Aber sie muss doch wo sein. Es kann doch nicht sein, das nur wenige Personen über diese Blume bescheid wissen. Haben sie denn keine Idee ? " fragte das Mädchen mit trauriger Stimme.
" Nein, Kleines die habe ich nicht. " raunte der Zauberer und stand auf. " Aber ich jemanden der dir helfen kann. " meinte er in einem belustigten Ton.
Mit einigen Schritten stand er vor seinem großen Regal und holte eine Flasche hinaus, die er in den Topf kippte, worin sich das befand, was er und die Hexe vorhin zusammen gerührt hatten. Schließlich goss er den Inhalt in eine Schale und rief Tama zu sich.
Der schwarze Körper unter dem Tisch zuckte einmal, doch dann stand er auf und tapste schlaftrunken auf den Mann zu. " Hier, trink. "
Der Mann stellte ihm die Schüssel vor die Schnautze und taste den Körper des Tieres mit einem ernsten und strängen Blick ab. Der Wolf jedoch machte keine Anstalten davon auch nur zu nippen. Wieso sollte er auch ? Sicherlich war er wieder das Testkanninchen für alle Fälle und musste dann die Nebenwirkungen aufbaden.
" Na los. " schnaubte der Zauberer und ließ seine Augen zornig aufblitzen. Für gewöhnlich gehorte Tama ihm aufs Wort aber jetzt.
Schließlich gab der Wolf jedoch nach und trank das, was in der Schale lag mit einem angewiderten Ausdruck. Ein Knurren huschte über seine Lefzen und er sah den Zauberer böswillig an, der nur ein leises Lachen von sich gab und den Blick wieder gezielt auf das Mädchen richtete.
" Morgen werdet ihr aufbrechen können. Ich habe Tama dazu ausgerüstet. Schlaf erst einmal. Oben, auf dem Dachboden, wo auch das Strohlager ist, da können du und den Hund schlafen. Wenn du etwas brauchst, musst du es nur sagen. " meite der Meister in einem freundlichen Ton und zwinkerte dem Mädchen frech zu.
" Danke, aber mehr brauchen Finn und ich wohl nicht. " bedankte sich das Mädchen. Tama erinnerte sich an ihren Namen 'Jessy'. Das konnte ja heiter werden.
Mit einem frohen Bellen stand der schwarze Hund auf und folgte dem Mädchen, die Treppen hoch zum Dachboden. Einige Decken hatte seine Herrin an die Brust gedrückt. Der alte Herr hatte ihr diese noch gegeben, bevor sie gingen.
Mit einem strengen Blick schaute der Mann auf seinen Wolf, als das Mädchen mit ihrem vierbeinigen Gefährten verschwunden war und sich häuslich nierderließ.
" Sei etwas netter. Schließlich wirst du sie noch lange begleiten. " dem Schwarzen schauderte es. Er, der Hund und das Mädchen sollten also eine Reise unternehmen, nur um diesen Großvater zu retten ? Sicherlich nicht. Nicht solange Tama noch lebte.
" Tama ? " der Wolf wannte den Bick zu dem Mann mit dem weißen Bard " Du wirst die beiden begleiten. Keine Wiederspruch. Morgen wirst du hier weg sein mit den beiden. " sagte sein Herr streng und ging zu einem Schrank, indem er Lebensmittel lagerte. Etwas Käse, Fleisch, Brot und Milch packte er in ein Bündel und reichte es zu dem Wolf, der das Packet bereitwillig in sein Maul nahm.
" Das bringst du unverzüglich zu unseren Gästen und sie freundlich. " meinte der Zauberer grimmig und wand seinem Wolf den Rücken zu.
Mit einem Knurren in der Kehle stieg er die Treppe hoch, lief um zwei Ecken, eine weitere Treppe hoch, bis seine Pfoten sich in das stachlige Stroh brohrten. Oben schauten ihm schon die funkelnden Augen des Hundes und die ängstlichen Augen das Mädchens an.
Der Schwarze stritt auf beide zu, legte das Bündel ab und sprang sofort wieder weg. Er mochte die beiden nicht. Sie waren Eindringlinge und würden es immer sein.
Mit schnellen Spritten lief er zu einem großen Berg von Heu, sprang diesen hoch und stieß mit der Nase einige Bündel hinunter.
Diese landeten auf dem Boden, der mit Stroh aus gelegt war. In wenigen Minuten würden sich dort unten hunrige Mäuler über das Stroh stürzen. Schnell lief der Schwarze die Treppen wieder nach unten und tapste hinaus ins Freie. Nahe dem Haus wuchsen einige Apfelbäume, um die ein Zaun gespannt war, der sich in der Tiefe des Waldes verlor. Nach einem lauten Heulen, das sogar Vögel aufgeschreckt hatte, öffnete er mit dem Maul das Gatter und wartete geduldig.
Einige Momente später hörte er die Erde unter seinen Pfoten beben und eine Herde von Schafen und Ziegen kaum durch das Gatter gestürtzt. Beim vorbei rennen, zählte er flink die Schafe und die Ziegen und stellte fest, das alle da waren. Ein großer Teil der Herde war schon in den Stall verschunden. Die anderen trieb der Schwarze schnell hinein und schloss hinter ihnen die Türe.
Eine seiner täglichen Aufgaben : Ziegen und Schafe hüten.